Gegen 1000 Kreuze 2016

mitdatrumJa, ist denn schon wieder März?

2016: Wieder werden fundamentalistische Christ*innen mit weißen Holzkreuzen bewaffnet durch Münster ziehen, um betend, singend und schweigend ihre Verachtung gegenüber allem auszudrücken, was nicht ihrem Weltbild entspricht. Der von „EuroProLife“ organisierte Gebetszug‘ richtet sich in erster Linie gegen Schwangerschaft-sabbrüche und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von schwangeren Personen. Darüber hinaus lehnen sie Verhütung, Sex vor der Ehe, Homosexualität und queere Geschlechtsidentitäten ab. Ihr Kampf um reproduktive Rechte dient als Kristallisationspunkt für eine umfassende konservative Kulturkritik an der Gesellschaft.
Durch das Aufgreifen von Themen der Familienpolitik und Sexualmoral und das Schüren von Angst vor dem Aussterben des “weißen‚ deutschen Volkes” produzieren und bedienen fundamentalistische Christ*innen zudem konservative bis extrem rechte völkische Gesellschaftsbilder.

Alles wie jedes Jahr? Nein.
Auch dieses Jahr bietet der Kreuze-Marsch wieder 1000 Möglichkeiten für Gegenaktionen: Nehmen wir ihnen die Meinungshoheit – nehmen wir ihnen die Straße!
Ab 14.30h freuen sich die fundamentalistischen Christ*innen sicher über störenden Zuwachs in ihrem Marsch, oder aber über eine kreative Begleitung. Entert ihren Marsch – aber überlegt euch vorher gut, was ihr euch vorstellen könnt und geht nicht unvorbereitet in die “Hölle”.

Nutzt die Möglichkeiten der Stadt, bildet Banden, seid kreativ und werdet aktiv!
Es wird Anlaufpunkte und (Mitmach-)Aktionen geben. Achtet auf weitere
Ankündigungen auf gegen1000kreuze.blogsport.de

Wir sehen uns am 19. März auf der Straße! Machen wir was aus dem Tag!

„Gegen jeden Fundamentalismus – nieder mit Jesus und für den Feminismus!“

*weitere Ankündigung: Am Samstag dem 19.03.2016 findet ab 12.00 Uhr vor dem Rathaus Münster eine Kundgebung gegen den jährlich von fundamentalistischen Christ*innen und Abtreibungsgegner*innen durchgeführten „1000-Kreuze-Marsch“ Münster statt.

Gemeinsam kämpfen! Feministisch! Antirassistisch! Solidarisch!

Frauen*kampftag am 12. März in Köln

DEMOTIME!!!!! Leute fahrt alle mit zur bundesweiten Demo nach Köln am 12. März. Die Demo beginnt um 13:00 Uhr am Dom (Roncalliplatz) Achtet auf Ankündigungen für eine gemeinsame Anreise aus Münster.

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Hier der Aufruf zur Demo:

WORÜBER GESCHWIEGEN WIRD

Das Jahr 2016 hat in vielen Städten Deutschlands mit Übergriffen auf Frauen* begonnen – auch in Köln. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen* ist in der Silvesternacht sichtbar geworden – unübersehbar in die öffentliche Debatte gezerrt. Wieso plötzlich das mediale Interesse? Die Thematisierung ist richtig und wichtig. Den Betroffenen der sexualisierten Übergriffe von Silvester – und aller sexualisierten Übergriffe, die alltäglich passieren –  muss jegliche gewünschte Solidarität und Unterstützung zukommen. Es ging dabei jedoch nicht vorrangig um die Benennung sexualisierter Gewalt, sondern um die vermeintliche Herkunft der Täter – und das unverhohlen rassistisch: Im Verlauf wurde schnell nicht mehr über Sexismus gesprochen, sondern über die Verschärfung des Asylrechts, Abschottung und Abschiebung. Ein gängiges Fazit: Nicht der Sexismus in diesem Land sei das Problem, sondern die zu uns Geflüchteten. Jedoch: Sexismus ist nicht nach Deutschland eingewandert, Sexismus ist hausgemacht. Er findet statt – schon immer, ständig und überall. Sexismus findet sich strukturell in unterschiedlich hoher Entlohnung, Benachteiligung aller Frauen*,  speziell von Transfrauen und Frauen* of colour, am Arbeitsmarkt oder in unterschiedlichen Belastungen, bspw. durch Kinderbetreuung wieder. Er findet sich ebenso in sexistischer Werbung und in den Seminaren von sogenannten „Pick-up Artists“, in den Männer lernen, wie sie Frauen* gegen ihren Willen verfügbar machen. Nicht gesprochen wird über sexualisierte Gewalt, die in den eigenen vier Wänden stattfindet. So finden 90% Prozent aller Vergewaltigungen im nahen Umfeld statt, von Verwandten, Bekannten und (Ex-)Partnern.  Nicht gesprochen wird über die alltägliche Sexualisierung und sexualisierten Übergriffe auf Frauen* of colour.


WORÜBER WIR SPRECHEN SOLLTEN

Statt sich in rassistischen Debatten über Täterschaft zu ergehen, sollte über die Funktion und Bedeutung von sexualisierter Gewalt und strukturellem Sexismus gesprochen werden – und das weltweit. Es sollte um den Rassismus und die andauernde Gewalt gegen Geflüchtete gehen, denn weiter gibt es täglich Anschläge gegen Unterkünfte.
Es muss über die Kriege gesprochen werden, an denen die BRD beteiligt ist. Über ihren brutalen Charakter, die Militarisierung nach Außen und Innen und ihre Fortsetzung in den Geschlechterverhältnissen. Diese Kriege vertreiben Menschen, zerstören ihre Lebensgrundlage und zwingen sie zur Flucht. Dafür trägt die menschenverachtende Politik der EU die Verantwortung – voran die BRD. Viele Frauen* und Kinder sind auf der Flucht und auf dem lebensgefährlichen Weg in Richtung Sicherheit und in den Geflüchtetenunterkünften in höchstem Maße sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Viele Frauen* und Kinder müssen zurückbleiben und werden durch die Beschlüsse der deutschen Bundesregierung, wie im Asylpaket II, in lebensgefährlichen Kriegsgebieten oder an Europas Außengrenzen der Gewalt überlassen. Denn die Asylrechtsverschärfung, die die Regierung als Reaktion auf die sexualisierte Gewalt verkaufen will, trifft in Wirklichkeit Frauen* und Kinder weltweit am härtesten.
Innerhalb Deutschlands sind wir schon seit Jahren mit einem Backlash (also einem Rückschritt bei den feministischen Errungenschaften) konfrontiert. Dabei stellen Entwicklungen wie ungleiche Lohnbezahlung, Herdprämie, die Proteste der sogenannten Lebenschützer*innen, homo- und transphobe Mobilisierungen gegen sexuelle Bildung und Antidiskriminierungsarbeit an Schulen sowie die Akzeptanz sexualisierter Gewalt nur eine kleine Auswahl dar. Aktuell werden diese in rassistischen und antifeministischen öffentlichen Debatten deutlich. Rechtspopulistische Parteien und neonazistische Gruppierungen erfahren einen Aufschwung, werden hoffähig gemacht und benutzt, um eine rassistische Politik durchzusetzen.


WAS WIR FEIERN

Wir feiern kämpferische Frauen* und Frauen* in Kämpfen, die zeigen, dass eine solidarische, befreite Zukunft möglich ist. So beispielsweise die Frauen, die in der Revolution im kurdischen Rojava im Norden Syriens aktiv sind.
Wir feiern alle, die in Frauen*häusern arbeiten oder Geflüchtete unterstützen.
Wir feiern all die mutigen Frauen*, Lesben, Trans* und Inter*personen, die sich einer hierarchischen Geschlechterordnung widersetzen.
Wir feiern all jene, die Zäune überwunden haben und die Festung Europa kurzzeitig ins Wanken gebracht haben – jetzt erst recht!
Organisieren wir uns global, ohne Grenzen!
Wir wollen eine herrschaftsfreie Gesellschaft ohne Ausbeutung, ohne Ausgrenzung, ohne den sexistischen und rassistischen Normalzustand. Wir wollen Solidarität und Respekt untereinander.
Es lebe die Verschiedenheit!
Im Rahmen des internationalen Frauen*kampftages wollen wir unseren Protest sowohl gegen Sexismus als auch Rassismus entschieden, laut und kämpferisch auf die Kölner Straßen tragen: Unser Feminismus ist antirassistisch – erst recht nach den Übergriffen der Silvesternacht.

Wir sehen uns bei der bundesweiten Demo am 12.3.2016 in Köln!

weitere Infos unter reclaimfeminism

neuer Treffpunkt heute, denn soziale Zentrum Zollamt geräumt

Am Montag, den 26.10. wurde das besetzte ehemalige Hauptzollamt in dem ein soziales Zentrum entstanden war geräumt. Wir solidarisieren uns mit den Besetzer*innen und unterstützen die Forderung nach Freiräumen in Münster!

Heute Abend findet unser Zukunftstreffen statt. Aufgrund der Räumung gibt es einen neuen Treffpunkt, um 19Uhr am Hauptbahnhof. Von dort aus werden gemeinsam einen anderen Ort aufsuchen. Komm vorbei!

Das alte Hauptzollamt ist besetzt

Wir solidarisieren uns mit den Besetzer*innen des Hauptzollamts (Sonnenstraße 85). Wir fordern, dass das Zollamt ein Soziales Zentrum bleibt und nicht geräumt wird.

Solidarisiert euch mit dem Zollamt und schaut vorbei, unterstützt es und gestaltet es mit!!!

Aufruf

Wir haben ein Haus besetzt

Am 2. Oktober Wochenende haben wir für uns alle die Türen zum alten Hauptzollamt in der Sonnenstraße 85 in Münster geöffnet. Das Gebäude stand mehr als drei Jahre leer und soll laut Westfälische Nachrichten „mehrere Millionen“ kosten. Das ist uns zu teuer! Wir würden keinen Euro dafür zahlen. Jetzt soll das Zollamt ein unkommerzieller Raum werden – für Treffen, Diskussionen und Workshops, für Kultur, Musik, Nachbar*innenschaft und gemeinsame Organisierung. Kurz: hier wird ein soziales Zentrum entstehen – ein Ort wo sich alle wohlfühlen können.

Aber wieso überhaupt Häuser besetzen?

In Münster gibt es einen Mangel an bezahlbaren Wohnungen und gemeinsam gestalteten Räumen. Stattdessen werden Stadtteile durch Bau- und Investitionsprojekte wie zum Beispiel am Bahnhof und am Hafen aufgewertet und dadurch Menschen und ihre (Lebens-)räume verdrängt. Dieses Problem ist nicht auf Münster beschränkt, sondern ist ein Prozess, der in vielen Städten Deutschlands und weltweit stattfindet. Leerstehende Gebäude werden als Investitions- und Spekulationsobjekte genutzt, gleichzeitig fehlt es an Wohnraum und selbstverwalteten Räumen. Diese Art von Stadtplanung orientiert sich an Profitmaximierung und basiert auf Konkurrenzdenken. Für Menschen, zum Beispiel mit weniger Geld, bleibt dort oft kein Platz und sie werden an den Stadtrand verdrängt. Städtische soziale Strukturen sind bürokratisch und starr und lassen sich nur schwer mitbestimmen.

Ein besetzes Haus bietet die Möglichkeit, selbstbestimmt Alternativen auszuprobieren, ohne abhängig von Stadt oder Vermieter*innen zu sein. Eine Stadt muss von jenen bestimmt werden, die darin leben! Wir knüpfen an frühere Häuserkämpfe in Münster an, wie zum Beispiel die Besetzung 1972 der Grevenerstr. 31 und die Besetzung 2000 der Uppenbergschule. Wir solidarisieren uns mit diesen und weltweiten Häuserkämpfen! Denn überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich die Räume, die sie brauchen, nehmen und nicht länger darauf warten, dass sie ihnen gegeben werden.

Also lasst uns die Türen zu den Villen, Palästen und Hütten öffnen und unseren Träumen und Wünschen Platz schaffen!

Aber was wollen wir hier eigentlich genau machen und wie?

Um selbstverwaltete und unkommerzielle Strukturen aufzubauen und am Leben zu erhalten brauchen wir Räume. Das Zollamt soll ein Ort sein, an dem politische, soziale und kulturelle Organisation stattfindet. Hier sollen alle Menschen teilhaben und mitgestalten können – fernab von Profitstreben, Ausbeutung und Autoritäten. Wir sind uns bewusst, das wir in einer Welt leben, in der wir mit diesen Ideen und Wünschen tagtäglich auf viele Widersprüche stoßen. Gerade deswegen müssen wir Orte der Auseinandersetzung, Achtsamkeit und des stetigen Austauschs schaffen. So können wir gemeinsam an Alternativen arbeiten und die Stadt gestalten, wie wir es uns wünschen.

Nachbarschaftsfeste, Kneipe, Vorträge, Fahrrad-Werkstatt, Selbstverteidigungskurs, Kunstausstellung, Trommel-Workshop, Versammlungen, Poetry-Slam, Diskussion, Hatz- IV- Beratung, Küche für alle…. all das und vieles mehr!

Das Programm lebt davon, dass sich viele einbringen.

Wir, die am 09.10.2015 die Türen des Zollamts öffneten, laden die ganze Nachbar*innenschaft und alle die mitmachen wollen ein das Haus von nun an mit Leben zu füllen!

mehr Infos unter: Zollamt und Twitter

Das Problem heißt Rassismus. Geflüchtete Unterstützen. DEMO in HAMM 3.10.2015, 12:00 Uhr

Aufruf

Treating Refugees as the problem is the problem!

Unter dem Titel „Masseneinwanderung und Asylmissbrauch stoppen!“ wollen erneut Neonazis am 03. Oktober in Hamm aufmarschieren. Was passiert, wenn solche Parolen unkommentiert gelassen werden, zeigt sich derzeit wieder an den Zuständen , die in Deutschland und Europa herrschen.

Auf die rassistische Hetze von PEGIDA und Co anfang diesen Jahres reagierten große Teile der Politik und Bevölkerung mit Dialogbereitschaft, Verständnis und letztendlich einer weiteren Verschärfung des Asylrechts. Auch wenn PEGIDA mittlerweile an Einfluss verloren hat, hat es das dazugehörige Gedankengut definitiv nicht.
Meldungen von über 100 Toten an den EU-Außengrenzen, Anschläge auf Notunterkünfte oder Übergriffe auf offener Straße sind momentan leider eher die Regel als die Ausnahme. Über 200 Übergriffe auf Asylbewerber*innen gab es bereits in diesem Jahr und noch immer wird in diesem Zusammenhang das Kind nicht beim Namen genannt: Rassistischer Terror.

Auf den Tag genau 23 Jahre nach den Pogromen von Rostock-Lichtenhagen, haben im Rahmen einer Demonstration gegen angeblichen “Asylmissbrauch” über 300 Neonazis eine Geflüchtetenunterkunft bei Heidenau angegriffen. Dabei werden die Täter*innen solcher Anschläge als ,,Asylkritiker‘‘ bezeichnet und die Taten selbst regelmäßig relativiert und verharmlost. Die Polizei bleibt weitestgehend passiv und ein größerer gesellschaftlicher Aufschrei bleibt aus. Das beweist uns nur, dass ein zivilgesellschaftliches Engagement gegen derartige Zustände unbedingt nötig ist. Menschen, die eine lebensgefährliche Flucht auf sich nehmen, haben guten Grund dazu. Dass diese Menschen als Problem behandelt werden, während die Täter*innen an den Schreibtischen und auf den Straßen wenig Gegenwind bekommen, ist inakzeptabel und ein Zustand , den es abzuschaffen gilt!

Ebenso kritikwürdig bleibt die „Flüchtlingspolitik“ der EU und der öffentliche Diskurs darüber. Für die vielen Toten an den Grenzen werden hauptsächlich sogenannte „Schlepperbanden“ verantwortlich gemacht – dass diese für Flüchtende durch die Abschottungspolitik der EU überhaupt erst nötig werden, findet dabei keine Erwähnung.
Faktisch gibt es für Asylsuchende keine Möglichkeit, legal nach Europa zu kommen bzw. sich innerhalb Europas zu bewegen. Doch anstatt sichere, legale Einreisewege zu schaffen, die viele Gefahren einer Flucht nach Europa beheben würden, soll es einen militärischen Kampf gegen ebenjene „Schlepper“ geben. Leiden werden darunter einmal mehr diejenigen, die Schutz suchen.
Fragwürdig bleibt ebenfalls, warum staatlich finanzierte Rettungsoperationen wie „Mare Nostrum“ wegen angeblich zu hoher Kosten eingestellt, gleichzeitig aber Milliardenbeträge in Grenzsicherung und Abschirmung investiert werden. Beispielhaft dafür ist die von FRONTEX geleitete „Operation Triton“, die direkte Nachfolge von „Mare Nostrum“. Offizieller Auftrag ist hier nicht die Rettung von Menschenleben, sondern die Sicherung der EU-Außengrenze.
Dass gezielte Abschreckung statt humanitärer Hilfe die Taktik der Wahl ist, zeigt sich nicht nur an den Außengrenzen: Jüngst forderten Politiker*innen, in Bayern grenznahe Lager für Geflüchtete aus Balkanländern einzurichten – nur um sie schneller abschieben zu können und so zu zeigen, dass es für sie keine Zukunft in Deutschland geben wird.

Diese Politik ist symptomatisch für die Art und Weise, wie derzeit in Großteilen der Gesellschaft über Flüchtende gedacht wird: „Sie“ sind ein Problem, dem mensch sich besser schnell entledigt. Mord bleibt dabei sowohl für Politker*innen, als auch für „besorgte Bürger“ keine allzu ferne Option…

Wir können nicht akzeptieren, dass das Fehlen jeglicher Empathie als politischer Normalzustand gilt und das Sterben weiter geht. Dem Rassismus und Zynismus, der die öffentliche Debatte beherrscht, muss etwas entgegen gesetzt werden! Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass Anschläge wie in Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg als „traurige Einzelfälle“ abgestempelt werden. Diese Ausschreitungen kommen nicht aus heiterem Himmel, sie haben System. Leute die von „Asylschmarotzern“ und vom „Boot, das schon lange voll ist“ reden, liefern die Grundlage für den Mob, der Brandsätze auf die Menschen wirft, die oft bereits das Schlimmste erlebt haben. 
Es reicht nicht, sich auf die scheinbare Existenz einer hochgelobten „Willkommenskultur“ zu verlassen. 
Das Problem heißt Rassismus und muss als solches erkannt und bekämpft werden!

Es gibt viele gute Gründe auf die Straße zu gehen – Wiedervereinigung und angeblicher „Asylmissbrauch“ gehören nicht dazu.
 Kommt am 03. Oktober nach Hamm und zeigt euch solidarisch mit Geflüchteten!

mehr Infos unter: hamm.noblogs.org

Kneipenabend am 16.09..2015 im SZ

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Am 16.09 2015 um 20 Uhr wollen wir, die offene linksradikale 
Gruppe NoLimit, einen Kneipenabend im Selbstverwalteten Zentrum 
in der Nieberdingstraße 8 in 48155 Münster veranstalten.

Alle Menschen sind eingeladen, um uns und unsere Gruppe 
kennenzulernen,mit uns zu Kickern oder sich mit Menschen 
bei einem Bierchen oder alkoholfreiem Getränk über die 
Überwindung gesellschaftlicher Missstände auszutauschen. 

In unserer Gruppe sind verschiedenste, mehrheitlich junge, 
Personen aktiv. Da wir uns als offene Gruppe begreifen, 
möchten wir Jedem*r die Chance geben, sich in Münster an 
linksradikaler Politik zu beteiligen.Falls Du schon immer 
mal etwas auf die Beine stellen wolltest, aber keine 
Anlaufstelle hattest, hättest du hier eine Gelegenheit dazu.

Es ist uns dabei aber auch egal ob Du in dem Bereich schon 
Erfahrungen gemacht hast oder nicht. Du kannst ganz einfach 
vorbeikommen und unseren Haufen kennenlernen. 

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir dich am Mittwoch sehen 
würden.

Wo: Nieberdingstr. 8, 48155 Münster 
Wann: Mittwoch, 16.09.15 um 20 Uhr 

Kontakt: 
Mail: no.limit@riseup.net 
Page: http://nolimit.noblogs.org/ 

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No Limit invites for pub night. 

On 16 September 2015, at 8 pm, we,the open radical left-wing 
group No Limit, want to organize a pub night in the
self-administrated centrum (Selbstverwaltetes Zentrum) 
in Nieberdingstraße 8 in 48155 Münster.

Everybody is invited to get to know our group, to play 
table football with us, to drink beer or nonalcoholic drinks, 
or just to exchange views about the overcoming of social 
grievances. 

In our group, various, mostly young, people are active. 
Because we define ourselves as an open group, we would like 
to give everybody the chance to participate in radical left
politics in Münster, or anywhere else. If you've ever wanted
to get something up, but you never found a place to go for 
(help or advice), our group will give you opportunities to 
do so. 

We do not care if you've already had experience in the field 
or not. You can easily come and get to know our bunch. 

We would be very pleased if we would see you on Wednesday. 

Where: Nieberdingstr. 8, 48155 Münster 
Time: Wednesday, 16th 2015 at 8 pm. 

Contact: Mail: no.limit@riseup.net 
Page: http://nolimit.noblogs.org/

Mitteilung: Dem Selbstverwalteten Zentrum [SZ] Münster wurde gekündigt

Das Hausplenum und die ansässigen Gruppen und Einzelpersonen geben bekannt, dass unsere Räumlichkeiten in der Nieberdingstraße 8 durch den Vermieter Uwe Lappe gekündigt wurden. Der Firmeninhaber der Eventmanagement Firma „Lappe inEvent“ hat die Kündigung zwecks Eigennutzung zum 30.09.2015 eingereicht.

In dem letzten Jahr hat sich einiges am Nieberding getan. Der Infoladen Krachtz und das interkulturelle Zentrum Don Quijote fusionierten zum Selbstverwalteten Zentrum, dementsprechend wurden die Räumlichkeiten umgebaut. Einige neue Gruppen beteiligten sich im Haus und eine Spenden- und Mobikampagne wurde gestartet. Auf die Eröffnung einer Flüchtlingsunterbringung in Containern am Nieberding wurde mit dem Nachbarschaftscafe reagiert, über das Jahr verteilt gab es einige Veranstaltungen. Zuletzt gelang es Kontakt mit den Bewohner_innen der Nieberdingstraße aufzubauen und sich miteinander zu vernetzen.

Die Kündigung des letzten Freiraumes in Münster soll nicht das Ende unserer Bewegung bedeuten. Das Programm soll bis zum Ende laufen und das Haus für Veranstaltungen und als Begegnungsort weiter offen stehen. Ab Anfang September fangen wir an auszuziehen.

Was passiert nach dem 30.09.2015?

Wir machen weiter. Wir sind ab jetzt auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, die den Bedürfnissen der Beteiligten und unserer Szene gerechter werden können. Wenn ihr Vorschläge habt meldet euch gerne über unsere E-Mail-Adresse. Im weiteren Verlauf wünschen wir uns, dass sich noch mehr Gruppen und Einzelpersonen an dem Projekt beteiligen. Eine Freiraumkampagne ist in Planung. Was das angeht werden wir Mitte Juli Termine bekannt geben, die dazu einladen sich direkt zu beteiligen und sich zu vernetzen, also haltet euch auf dem Laufenden.

Auf Geld sind wir weiter angewiesen, ausdrücklich auch dann, wenn wir ab dem 30.09. noch keine neuen Räumlichkeiten haben. Wir brauchen das Geld um Schulden zu bezahlen, den Umzug und die Unterbringung der Materialien zu managen, die Freiraumkampagne zu starten, unsere politische Arbeit am Laufen zu halten und kalkulierbare Einnahmen für neue Räumlichkeiten zu haben. Also bitte lasst eure Daueraufträge und Lastschrifteinzüge weiterlaufen. Das Geld brauchen wir. Wo wir gerade bei Daueraufträgen sind: Unsere Spendenkampagne „100 X 10 €“ braucht noch mehr Menschen, die sich beteiligen. Wir würden uns freuen wenn noch mehr Menschen Fördermitglieder unseres Projektes werden. Das Formular findet ihr HIER

Weitere allgemeine Informationen zum Selbstverwalteten Zentrum [SZ] findet ihr HIER

Tag der Befreiung vom Faschismus Demo am 08. Mai

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Deutschland? Nie Wieder! 70 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus

Der 08. Mai 2015 ist der 70. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit auch das Ende des bisher größten Verbrechens an der Menschheit: Dem Nationalsozialismus.
Ein Krieg, wie ihn die Menschheit vorher noch nicht gesehen hat, sowie die systematische, industrielle Ermordung von 9 Millionen Menschen in den Konzentrationslagern waren endlich vorbei.

Durch den Sieg der Alliierten wurde jedoch nicht der Faschismus überwunden; Antisemitismus, Rassismus und das Konstrukt einer Herrenrasse reichten auch nach dem 08. Mai noch weit in die Nachkriegsgesellschaft hinein. Auch heute kann noch längst nicht von einer Überwindung dieser Zustände gesprochen werden.

Neben einer ideologischen Kontinuität, bekamen auch viele deutsche TäterInnen* schnell ihre alten Posten in Politik, Verwaltung und Justiz zurück und waren damit maßgeblich am Wiederaufbau Deutschlands beteiligt. TäterInnen wurden freigesprochen, ihre Taten vertuscht, oder sie wurden ganz einfach wieder in alten Positionen eingesetzt, ohne dass ihre Nazi-Vergangenheit hier einen Nachteil für sie darstellte.

Ein Beispiel dafür ist der Münsteraner Heinrich Austermann: Während der NS-Zeit war dieser für die „Arisierung“ jüdischen Eigentums zuständig. Damit war er hauptverantwortlich für das Beschlagnahmen und Verteilen jüdischen Grundbesitzes. Nach der NS-Zeit schloss er sich der CDU an und wurde zum Münsteraner Stadtrat. Trotz seiner Nazi-Vergangenheit wurde Austermann 1973 mit dem großen Verdienstkreuz der BRD ausgezeichnet und zum Ehrenbürger der Stadt Münster ernannt. Im Jahr 1989 wurde in Münster ihm zu Ehren eine Straße benannt, die auch bis heute seinen Namen trägt. Obwohl der Stadt die Rolle Austermanns im NS durchaus bekannt ist, hat sie offenbar keinerlei Interesse daran, daraus Konsequenzen zu ziehen. An dieser Stelle an die angeblich lebenswerteste Stadt der Welt ein herzliches, “Fuck You!”

In ihrem zweifelhaften Umgang mit der eigenen Vergangenheit steht die Stadt Münster allerdings nicht alleine da: Die Prioritätensetzung des staatlichen und gesellschaftlichen Gedenkens zeigt sich zum Beispiel jährlich bei den Einheitsfeierlichkeiten zum 3. Oktober: Während dem 8. Mai mit Glück eine Schweigeminute im Bundestag eingeräumt wird, ist der Tag des Mauerfalls zu einem gesetzlichen Feiertag erklärt worden und wird jährlich mit zahlreichen Veranstaltungen zelebriert. Diese Art des Gedenkens stellt die DDR als „größeres Übel“ der deutschen Geschichte dar, und verharmlost damit die Verbrechen des Nationalsozialismus. In diesem Zusammenhang wird auch oft die Forderung laut, endlich einen Schlussstrich unter die NS-Vergangenheit Deutschlands zu setzen. Dies bedeutet einerseits nicht weniger als die Opfer des Nationalsozialismus zu vergessen und die industrielle Ermordung von 6.000.000 Jüd*innen einfach aus dem kollektiven Gedächtnis zu streichen. Andererseits werden damit die Kontinuitäten faschistischer Ideologie und Kräfte im Nachkriegsdeutschland verschleiert und deren gesellschaftliche Grundlage ignoriert: Es waren nicht Hitler oder die NSDAP, es war die gesamte deutsche Gesellschaft, die den NS nicht nur mitgetragen, sondern auch aktiv umgesetzt hat.

Nationalismus als Kernelement ausgrenzender bürgerlicher Ideologie hat sich jedoch auch in der kurzen Zeit der wiedervereinigten BRD gewandelt. Wurde vorher hauptsächlich von liberal-konservativer Seite offen ein positives Verhältnis zur Nation gefordert, so hat sich dies spätestens seit der Männer-Fußball WM 2006 geändert. Ab diesem Zeitpunkt und auch durch die Form eines nationalen Großevents, wurde flächendeckend von einem „neuen, positiven Patriotismus“ gesprochen. Egal, ob es nun nationalistische Burschenschaften oder „fröhliche Fußballpatrioten“ sind: Der positive Bezug auf die eigene Nation schließt eine systematische Abwertung Anderer mit ein und findet sich vor allem als ideologisches Fundament neu-rechter Mobilisierungen wieder.
Das eben dieser Mobilisierung folgende Klientel, setzt sich aus einer heterogenen Masse der Gesellschaft zusammen, welche sich verschiedenster rassistischer Argumentationsmuster bedient. Waren es früher, gerade auch im Nationalsozialismus, biologistische Ansätze, so wird heute vor allem, aber nicht ausschließlich über kulturelle Ansätze versucht, rassistisch zu argumentieren.
Rechte Mobilisierungen dieser Art sind in den letzten Jahren massiv gestiegen, gleichzeitig hat sich der gesellschaftliche Diskurs immer weiter nach rechts verschoben. Beispielhaft hierfür ist der immense Anstieg von rassistischen Angriffen auf Personen, sowie auf Flüchtlingsheime.

Dieser Anstieg rassistischer Gewalt, sowie rechtspopulistischer Politik zeigt deutlich, dass Antifaschismus nach wie vor ein wichtiger Bestandteil linksradikaler Politik sein muss!
Auch wenn wir heute unter anderen Bedingungen leben und kämpfen als damalige Antifaschist*innen: Es ist nach wie vor notwendig ein Erstarken reaktionärer Kräfte zu verhindern, sowie eine emanzipatorische Perspektive jenseits von Staat, Nation & Kapital sichtbar zu machen und diese zu erkämpfen.

Nie wieder Deutschland!
Wir sind alles Antifaschist*innen!
Für eine befreite Gesellschaft!

weitere Infos unter: VVN/BDA. MÜNSTER

FÜR DAS PARADIES AUF ERDEN! Solidarisch – Grenzenlos – Vielgeschlechtlich

What the hell is going on?

Am 21.03.2015 wollen wiederholt fundamentalistische Christ*innen¹ und Abtreibungsgegner*innen in Münster eine Demonstration unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ durchführen. Mit dieser Demonstration wollen sie laut eigener Aussage gegen die „tausendfache Ermordung jungen Lebens durch Abtreibungen“ protestieren.

Sie fordern ein generelles Abtreibungsverbot sowie massive Einschnitte in die Rechte von FLTI*², lehnen Lebensentwürfe fern der heteronormativen Verhältnisse³ ab und gehen zum Teil offensiv gegen diese vor.

Inhalte wie ein radikaler Antifeminismus, sowie Vergleiche der Abtreibungen mit dem Holocaust lassen ein Weltbild erscheinen das in sich geschlossen ist und keine Alternativen zulässt.

So verwundert es auch nicht, das sobald die Abtreibungsgegner*innen argumentativ geschlagen werden, sie sich auf irrationale Positionen wie die eines allmächtigen Gottes berufen. Wer solche „Argumente“ gegen beispielsweise eine „Pille danach“ nach einer Vergewaltigung anbringt, betreibt antifeministische Propaganda und geht aktiv gegen das Selbstbestimmungsrecht von Menschen vor. Das jedoch solche inszenierten „Gebetsmärsche“ nicht die einzigen Praxen fundamentalistischer Christ*innen sind, geben diese auch offen zu. So finden sie sich oft vor Kliniken die Abtreibungen durchführen, um Menschen die dieses Angebot in Anspruch nehmen wollen oder müssen von ihrem Vorhaben abzubringen. Sie versuchen dies über Belästigungen und Beleidigungen, sowie immer wieder auch mit physischer Gewalt.

With hope in your heart!

 Und warum protestieren wir dagegen?

Wir wollen eine Gesellschaft in der jeder Mensch so leben kann wie sie*er es möchte. In unserer Kritik an dem Patriarchat, dem Kapitalismus und der Nation wollen wir diese aber nicht isoliert, oder als Resultat einer Politik einzelner Personen betrachten sondern sie als zusammenhängende Verhältnisse erkennen und abschaffen.

 

Solidarisch:          

Einen auf Respekt und gegenseitige Unterstützung bauenden   Umgang untereinander – unabhängig von Herkunft, Klasse oder Geschlecht. Zusammen gegen kapitalistische Verwertungslogik und Konkurrenzkampf!

Grenzenlos:         

Eine grenzenlose Gesellschaft, jenseits von Staat und Nation. Bewegungsfreiheit weltweit für alle, kein systematischer und tödlicher Ausschluss von Menschen –für ein selbstbestimmtes Leben!

Vielgeschlechtlich:

Es gibt mehr als zwei Geschlechter! Menschen sollen ihre Identitäten uneingeschränkt wählen können, losgelöst von Geschlechterstereotypen. Für mehr alternative Lebens- und Familienentwürfe!

 

Für ein selbstbestimmtes und herrschaftsfreies Leben aller Menschen!

 

¹ Wir benutzen das Gender-Gap * da wir alle Geschlechteridentitäten einbeziehen und sichtbar machen wollen.

² Frauen*Lesben*Trans*Inter

³ Heteronormativität: Bezeichnung für die als von der Gesellschaft ausschließlich natürlich angesehenen Geschlechtereinteilung in Mann und Frau.