Wer sind wir ?
„Wir“ sind ein kleiner Vorbereitungskreis, der sich vor 2 Monaten zusammengefunden hat, um das Projekt einer offenen linken Gruppe in Münster zu realisieren. Unsere bisherige Arbeit bestand darin, die grobe Infrastruktur, sowie die nötige Vorarbeit allgemein, die für eine Gruppe unabdingbar ist, zu erledigen. Unser Anspruch ist es, eine offene Gruppe zu sein, in der jede*r nach seinen*ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen mitmachen kann.
Alles Weitere hast du selbst in der Hand. Unsere Treffen, Aktionen und theoretischen Grundlagen, werden von der Gruppe entschieden und gestaltet. Für uns steht fest, dass es das schöne Leben nur für alle geben kann, wenn es auch von allen gemeinsam organisiert wird. Wir wünschen uns für unsere Arbeit einen respektvollen Umgang miteinander, gleichzeitig soll das eigene, aber auch das Verhalten und Auftreten als Gruppe permanent reflektiert werden.
Warum organisieren ?
Leider ist das schöne Leben für alle noch nicht Wirklichkeit. Wir wollen aber mit dieser Gruppe einen weiteren Schritt in diese Richtung machen. Für uns soll die Organisation aber nicht zum reinen Selbstzweck werden, sondern wir wollen uns realistische Ziele setzen, die wir auch erreichen können.
So, genug der schönen Worte: Fest steht, dass wir keinen Frieden mit Kapital, Nation und Patriarchat wollen, sondern gerade dieses, scheinbar in der BRD exzellente Zusammenspiel, gehörig in seinen Grundfesten erschüttern wollen.
The only good nation, is no nation !
Die Nation als künstliches Konstrukt, unter der sämtliche Menschen innerhalb dieser Grenzen zu einer Volksgemeinschaft zusammengeschweißt werden sollen, wirkt gerade bei sportlichen Großereignissen wie ein Potpourri aus Scheiße. Sie riecht auch gelegentlich danach.
Nationalismus als Ideologie, beziehungsweise das, worauf sich alle „Deutschen“ beziehen, soll diese künstlichen Bindungen nur noch nach innen verstärken, und nach außen hin eine geschlossene, starke Nation präsentieren.
Spätestens mit der Wiedervereinigung ist eigentlich klar: Ab jetzt geht es nur noch vorwärts, ohne einen Blick zurück. Endlich darf wieder der Stolz auf dieses Land ohne ein schlechtes Gewissen nach außen präsentiert, der Gürtel für den Standort Deutschland noch etwas enger und die Verantwortung für die abscheulichen Verbrechen NS-Deutschlands gerne abgegeben werden.
Auch mit der Änderung des Asylgesetzes 1993 hat Deutschland gezeigt, wo es zukünftig langgeht. Die faktische Abschaffung des Asylrechts hat die Weichen gestellt für eine rücksichts- und hemmungslose Abschiebepolitik mit der Deutschland es sich, auch Aufgrund der Lage in Europa, sehr einfach macht und sich aus der Verantwortung für das Recht auf Asyl zieht.
Dies alles ist allerdings nur eine kleine Aufzählung der Dinge, was an und in Kartoffel-Country so alles Scheiße ist. Theoretisch und praktisch werden wir uns mit den Mechanismen und der Ideologie der Nation auseinandersetzen und unsere Kritik hieran auf die Straße tragen.
Gegen Deutschland und seine Nazis !
Dear Capitalism… It’s time to say goodbye !
Mal wieder dieser Kapitalismus. Irgendwie scheint der ja überall seine Finger im Spiel zu haben.
Und das ist, so gesagt, erst einmal gar nicht so verkehrt. Heutzutage sind generell alle Bereiche des Lebens den Zwängen und Regeln des Kapitalismus unterworfen. Ob du nun Brötchen kaufst, einen Vertrag abschließt oder für den Regenwald spendest, ganz abgesehen davon ob das alles nun notwendig und sinnvoll ist oder nicht. An dieser Stelle wollen und können wir keine umfassende Analyse und Kritk des Kapitalismus geben. Was wir aber an dieser Stelle anmerken wollen ist, dass es keine „Player“ in diesem System gibt, die das ganze irgendwie steuern und aus purer Böswilligkeit dabei auch über Leichen gehen. Es stimmt, dass bestimmte Personen, in bestimmen Positionen, privilegierter sind. Allerdings müssen diese Personen so handeln, da sie durch die „Spielregeln des Kapitalismus“ an diese gebunden sind. Kurz: Bänker*innen, Politiker*innen und Manager*innen sind nicht „Schuld“ an Krieg, Krisen und Ausgrenzung, sondern spielen ihre Rolle im System. Trotzdem sind sie, wie jede*r andere, für das eigene Handeln verantwortlich.
Häufig werden diese jedoch schnell als Sündenböcke markiert. Jedoch birgt diese falsche Kritik immer eine Anschlussfähigkeit an Antisemitismus. Historisch gesehen wird das Bild des mächtigen, gierigen und reichen Juden schon seit mehreren hundert Jahren gemalt. Auch hier gilt es, gerade vor dem Hintergrund des Holocausts, immer eine kritische und emanzipatorische Position zu beziehen, da wir den Kapitalismus als Ganzes abschaffen und nicht nur ein paar Leute ersetzen oder diesen reformieren wollen. Da jedoch das Verständnis einer Sache die Voraussetzung für ihre Kritik ist, werden wir uns auch grundlegend mit bestimmten Funktionsweisen des Kapitalismus auseinandersetzen und hier eine radikale Kritik an den herrschenden Verhältnissen formulieren.
It’s not enough to be angry ! Kapitalismus abschaffen !
Let’s talk about feminism…
Wir brauchen keinen Feminismus, die Frauen haben doch schon die gleichen Rechte !
Diese und ähnliche Sätze dienen oft als angebliches Beispiel eines fortschrittlichen und „emanzipierten“ Deutschlands. Dabei wird oft ausgeblendet, dass auch die patriarchale Unterdrückung, also eine privilegierte Position für männlich sozialisierte Personen, gesellschaftlich bedingt ist und auch diese von Menschen abgeschafft werden kann. Das Patriarchat ist vermutlich so alt, wie die Menschheit existiert. Und immer noch leiden Millionen von Menschen unter dieser Art von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt, bis hin zum Mord. Um diese Verhältnisse aufzubrechen, erklären wir uns in jeder Weise solidarisch mit denen, die unter diesen Verhältnissen „leben“ müssen und stellen als Alternative dazu den Feminismus. Erste Schritte dahin soll ein respektvoller Umgang untereinander, eingreifendes Verhalten bei Grenzüberschreitungen und eine sozialrevolutionäre Perspektive zur Überwindung dieser Verhältnisse sein.
Feminism is the radical notion that woman are humans.
Turning silence into questions. Turning anger into action!
Die ersten beiden Treffen werden am 30.09.2014 und am 14.10.2014 um jeweils 19.00 Uhr im ITP – Institut fürTheologie und Politik, Friedrich-Ebert-Straße 7, 48153 Münster stattfinden. Die weiteren Treffen werden dann unter der Rubrik „Termine“ bekannt gegeben. Ansonsten sind wir auch am 13.09.2014 mit einem Stand auf dem „DettenRockt – Festival gegen Rassismus und Diskriminierung“ zu finden.
Komm vorbei, wir freuen uns drauf!