What the hell is going on?
Am 21.03.2015 wollen wiederholt fundamentalistische Christ*innen¹ und Abtreibungsgegner*innen in Münster eine Demonstration unter dem Motto „1000 Kreuze für das Leben“ durchführen. Mit dieser Demonstration wollen sie laut eigener Aussage gegen die „tausendfache Ermordung jungen Lebens durch Abtreibungen“ protestieren.
Sie fordern ein generelles Abtreibungsverbot sowie massive Einschnitte in die Rechte von FLTI*², lehnen Lebensentwürfe fern der heteronormativen Verhältnisse³ ab und gehen zum Teil offensiv gegen diese vor.
Inhalte wie ein radikaler Antifeminismus, sowie Vergleiche der Abtreibungen mit dem Holocaust lassen ein Weltbild erscheinen das in sich geschlossen ist und keine Alternativen zulässt.
So verwundert es auch nicht, das sobald die Abtreibungsgegner*innen argumentativ geschlagen werden, sie sich auf irrationale Positionen wie die eines allmächtigen Gottes berufen. Wer solche „Argumente“ gegen beispielsweise eine „Pille danach“ nach einer Vergewaltigung anbringt, betreibt antifeministische Propaganda und geht aktiv gegen das Selbstbestimmungsrecht von Menschen vor. Das jedoch solche inszenierten „Gebetsmärsche“ nicht die einzigen Praxen fundamentalistischer Christ*innen sind, geben diese auch offen zu. So finden sie sich oft vor Kliniken die Abtreibungen durchführen, um Menschen die dieses Angebot in Anspruch nehmen wollen oder müssen von ihrem Vorhaben abzubringen. Sie versuchen dies über Belästigungen und Beleidigungen, sowie immer wieder auch mit physischer Gewalt.
With hope in your heart!
Und warum protestieren wir dagegen?
Wir wollen eine Gesellschaft in der jeder Mensch so leben kann wie sie*er es möchte. In unserer Kritik an dem Patriarchat, dem Kapitalismus und der Nation wollen wir diese aber nicht isoliert, oder als Resultat einer Politik einzelner Personen betrachten sondern sie als zusammenhängende Verhältnisse erkennen und abschaffen.
Solidarisch:
Einen auf Respekt und gegenseitige Unterstützung bauenden Umgang untereinander – unabhängig von Herkunft, Klasse oder Geschlecht. Zusammen gegen kapitalistische Verwertungslogik und Konkurrenzkampf!
Grenzenlos:
Eine grenzenlose Gesellschaft, jenseits von Staat und Nation. Bewegungsfreiheit weltweit für alle, kein systematischer und tödlicher Ausschluss von Menschen –für ein selbstbestimmtes Leben!
Vielgeschlechtlich:
Es gibt mehr als zwei Geschlechter! Menschen sollen ihre Identitäten uneingeschränkt wählen können, losgelöst von Geschlechterstereotypen. Für mehr alternative Lebens- und Familienentwürfe!
Für ein selbstbestimmtes und herrschaftsfreies Leben aller Menschen!
¹ Wir benutzen das Gender-Gap * da wir alle Geschlechteridentitäten einbeziehen und sichtbar machen wollen.
² Frauen*Lesben*Trans*Inter
³ Heteronormativität: Bezeichnung für die als von der Gesellschaft ausschließlich natürlich angesehenen Geschlechtereinteilung in Mann und Frau.